ABC – F wie Fischer
Dass die ersten Apostel, die Jesus in die Nachfolge einlädt, Fischer waren, ist Ihnen wohl bekannt. Im Lukasevangelium lässt Jesus die Fischer nach einer erfolglosen Nacht die Netze nochmals auswerfen. Jesus hielt zuvor bereits eine Rede vom Boot des Simon aus. Wir wissen nicht, ob Jesu Rede so ergreifend gewesen war, dass Simon sagte: «Auf dein Wort hin werde ich die Netzte auswerfen.» Denn von der Rede ist kein einziges Wort überliefert. Die Fischerboote versanken fast, so viele Fische gingen ins Netz. Das erschreckte die erfahrenen Fischer. Jesus aber sagte zu Simon: «Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen.» Das genügte! «Und sie zogen die Boote an Land, verliessen alles und folgten ihm nach.» (Lk 5,1-11)
Was hat die Fischer überzeugt?
Die Worte? Der grosse Fischfang? Die Menschen, die bereits die Nähe von Jesus suchten und ihm zuhörten? War es Zeit für einen Aufbruch, für eine Neuorientierung?
Es mag wohl eine Mischung von allem sein. Ganz bestimmt ist es auch eine Geschichte, die vor der schriftlichen Abfassung zuerst nacherzählt und weitererzählt wurde.
Ein Aspekt des Textes wurde mir kürzlich neu bewusst: Jesus «holt die Menschen ab», spricht ihre Erfahrungen und ihre Lebenswelt an, verwendet Bilder, die von den Leuten verstanden werden. Aus den Fischern will er keine Tischler machen, sondern stärkt deren Kompetenzen als Fischer und ruft sie zum «Menschen-Fangen». Er fordert sie auf, ihre Erfahrungen und ihr Wissen in den Dienst Gottes zu stellen.
Von mir wird nicht das Unmögliche verlangt, aber auch nicht das Alltägliche.
Ich will mich der Herausforderung des Lebens stellen und meine Fähigkeiten in den Dienst des Lebens und der Liebe stellen.