April – Alles ist möglich
An meinem Geburtstag habe ich an Tagen mit hochsommerlichen Temperaturen im See gebadet und bin in anderen Jahren mit Handschuhen und Mütze im Schnee Fahrrad gefahren, ohne zu verreisen. Wie das möglich ist? Ich bin ein Aprilkind.
Vom April sagt man, dass er nicht weiß, was er will. Wenn man ihn so personifiziert, könnte man das auch anders sagen: Der April ist vielseitig. An die anderen Monate im Sommerhalbjahr haben wir Erwartungen. Werden sie nicht erfüllt, sind wir von ihnen enttäuscht – einmal wieder. Das kann dem April nicht so leicht passieren.
Er sagt: „Ich kann vieles, nichts davon perfekt, aber das hindert mich nicht daran, etwas auszuprobieren. Ich kann einen Ausblick in den Sommer geben, Tage an denen Ihr in T – Shirts in den Straßencafés sitzt. Ich kann Winter spielen und lege Schneehauben auf die Kirschblüten und Ihr müsst die warmen Jacken doch wieder anziehen. Ich kann mich mit milden Temperaturen und zartem Licht der Jahreszeit entsprechend verhalten. Die Bäume zeigen erste grüne Triebe, die Vögel singen und bauen Nester.
Ihr sagt, dass ich nicht weiß, was ich will. Doch, ich weiß es genau. Ich will nicht festgelegt sein und ich lege mich nicht fest, weil Vieles in mir angelegt ist. Ich probiere mich aus, ich schöpfe meine Möglichkeiten aus, innerhalb eines Tages, einer Woche, eines Monats, alle Jahre wieder. Ich weiß genau, dass ich nicht der Hochsommer bin oder der Winter, ich bin ein Frühlingsmonat und darin liegen meine Grenzen und darin liegt auch meine Freude. Ich bringe Euch mit meinem Wetter, auch ein wenig Lebensweisheit, bevor ich an den Mai übergebe.
Bringt der April viel Regen, so deutet es auf Segen.
Im April ein tiefer Schnee – keinem Dinge tut er weh.