Asche
Asche aus Holz gilt als wunderbarer Dünger. Das liegt daran, dass in ihr Zink, Kalk und Kalium enthalten ist, was den meisten Böden guttut. Die Pflanzen wachsen stärker und gesünder in die Höhe.
Ist es nicht faszinierend, dass in etwas, das in unseren Augen leblos erscheint, viel Kraft verborgen liegen kann?
Der heutige Tag trägt die Asche im Namen: Aschermittwoch. Es ist der Beginn der Fasten- bzw. Passionszeit. Namensgeber ist ein Brauch, der in der katholischen Kirche zu Hause ist. Heute werden Gläubige in den Gottesdiensten mit einem Kreuz aus Asche bezeichnet, das auf die Stirn gemalt oder auf den Scheitel gestreut wird. Es erinnert an die Vergänglichkeit allen Lebens aber auch daran, dass Altes gehen muss, damit etwas Neues entstehen kann.
Biblischen Quellen können wir entnehmen, dass Menschen schon vor vielen Jahren Asche zu einem wichtigen Symbol erwählt haben. In der Asche zu sitzen, sich zu wälzen oder gar die Asche über den Kopf und Körper zu streuen war Ausdruck tiefer Trauer, Verzweiflung oder auch Reue.
In diesen Zeichenhandlungen liegt viel Kraft. Die rituelle Verwendung von Asche diente damals – symbolisch gesprochen – als Dünger für das Seelenleben. Ein klein wenig davon hat bis in die Gegenwart überlebt. Der heutige Tag mit seinen Bräuchen kann uns dazu inspirieren, innezuhalten und das eigene (Seelen-)Leben zu bedenken. Wofür benötige ich neue Kraft? Gibt es Dinge in meinem Leben, die ich ändern möchte? Spüre ich Trauer, Verzweiflung, Reue? Will ich mich diesen Gefühlen stellen? Die kommende Fasten- und Passionszeit möchte Raum geben, genau das zu tun.