Baltimore Desiderata – Teil 2
Im gestrigen Weg-Wort war der erste Teil des berühmt gewordenen Gedichts zu lesen, das ein Mitglied der Old St. Paul’s Church in Baltimore namens Max Ehrmann im Jahr 1927 als sein spirituelles Vermächtnis der Gemeinde hinterlassen hat. Anbei nun der zweite Teil dieses denk-würdigen Textes:
Sei Du selbst, und, was ganz wichtig ist: Täusche keine Zuneigung vor.
Hüte Dich davor, der Liebe zynisch zu begegnen,
denn trotz aller Dürreperioden und Enttäuschungen ist sie beständig wie das Gras.
Nimm den Rat, den Dir die Lebensjahre geben, freundlich an, und lass mit Würde ab von dem,
was zur Jugendzeit gehört.
Stärke die Kraft deines Geistes, so dass sie Dich schützt, wenn ein Schicksalsschlag dich trifft.
Halte deine Fantasie im Zaum, damit sie Dich nicht in Sorge versetzt.
Übe gesunde Selbstdisziplin, doch vor allem sei gut zu Dir.
Du bist ein Kind des Universums, nicht weniger als die Bäume und die Sterne.
Du hast ein Recht, da zu sein. Und ob es Dir nun bewusst ist oder nicht:
Ganz sicher entfaltet sich das Universum so, wie es ihm bestimmt ist.
Lebe daher in Frieden mit Gott, wie auch immer Du ihn Dir vorstellst.
Und worauf Du Deine Anstrengungen auch richtest, was es auch ist, das Du erstrebst im lärmenden Durcheinander des Lebens: Sei mit Dir selbst im Reinen.
Trotz allen Trugs, aller Mühsal und aller zerbrochenen Träume ist die Welt doch wunderschön.
Sei heiter. Strebe danach, glücklich zu sein!