Beten aus dem Moment

Gebete ändern die Welt nicht.
Aber Gebete ändern die Menschen.
Und Menschen verändern die Welt.

Albert Schweitzer
Bild von JamesDeMers auf Pixabay

Ich bin kein eifriger Beter. Ich habe von Leuten gehört, die jahrelang sogar jahrzehntelang täglich für etwas gebetet haben, bis ihr Anliegen erhört wurde. Mir fehlt dazu die Ausdauer. Trotzdem bete ich gern. Es braucht nicht viele Worte. Beten ist für mich Innehalten, Warten auf einen Gedanken, der nicht aus mir kommt, sondern der mir von Gott gegeben wird.

Beten empfinde ich als etwas Privates und Intimes. Zwischen Gott und mir passiert etwas. Jesus sagt in der Bergpredigt, dass wir für uns allein im stillen Kämmerlein beten sollen.

Wenn ich ein Gespräch abschließe, indem ich mit jemandem oder für jemanden bete, ist es mir wichtig, dass wir beide eine andere Haltung einnehmen. Was wir uns gegenseitig zu sagen hatten, spielt jetzt keine Rolle mehr. Wir werden beide zu Hörenden. Wenn jemand konkret um Fürbitte gebeten hat, dann ist mein Beten keineswegs nur ein Geben. Ich spüre, dass ich selbst etwas empfange und beschenkt werde. Ich erlebe, dass ein Fürbittegebet auch mir selbst neue Kraft gibt, und ich gehe aufmerksam durch den Tag.