Bewegung

10 000 Schritte am Tag – wer das schafft, der tut etwas Gutes für sich. Auch wenn die heilsame Wirkung dieser Anzahl an Schritten nicht wissenschaftlich belegt, sondern vielmehr der Werbeindustrie entsprungen ist (mit dieser willkürlichen Zahl wurde ein Schrittzähler angepriesen), so wissen wir doch: Bewegung tut gut, mehr noch, Bewegung verändert uns Menschen.

Quelle: Hans Thomann, …hinter den Wolken …, Bahnhofkirche Zürich, 2024. Foto: Bahnhofkirche Zürich    

Veränderung zum Positiven hin: das Immunsystem wird durch Bewegung gepusht, die Knochendichte nimmt zu, der Körper wird besser durchblutet, das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko sinkt, die Muskelfasern gewinnen an Volumen und haben dadurch mehr Kraft. Und darüber hinaus macht Bewegung den Kopf frei, weil vereinfacht gesagt das Bewegungszentrum im Gehirn aktiv ist und das Denkzentrum weniger zu tun hat.

Ich freue mich sehr darüber, dass mit dem Kunstwerk «… hinter den Wolken …» eine Installation in unseren Raum der Stille eingezogen ist, die mit Bewegung spielt. Die feine, leichte Rettungsfolie bewegt sich bei jedem Luftzug und die Spiegelungen an der Decke beginnen zu tanzen. Bewegung tut nicht nur meinem Körper gut, sondern spricht auch meine Seele an! Im Theologiestudium habe ich mich mit Thomas von Aquin auseinandergesetzt, der in der Bewegung einen Gottesbeweis sieht: nichts bewegt sich, ohne dass es zuvor von jemandem oder etwas bewegt wird. Und Gott definierte er – in Anlehnung an Aristoteles – als ersten, unbewegten Beweger, als den, der alles in Bewegung gesetzt hat und in Bewegung hält. Vielleicht ist auch das der Grund, warum Bewegung uns so guttut.