Bewundern oder nachfolgen

Gestern gingen die Weltmeisterschaften in Leichtathletik zu Ende. Es war spannend zu sehen, welche Leistungen die Athletinnen und Athleten abrufen konnten. Ganz gleich, ob sie über 100 Meter sprinten, die Kugel stossen, weitspringen oder einen Speer werfen. Es ist einfach bewundernswert, zu was Menschen in der Lage sind, wenn Talent und Disziplin, Übung und mentale Stärke aufeinandertreffen.

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Dass Menschen einander bewundern, ist wohl so alt wie die Menschheit selbst. Und bereitet dem/der Bewunderten ebenso wie dem/der Bewundernden gute Gefühle.

Ob wohl auch Jesus bewundert werden möchte, für das, was er für uns Menschen getan hat? Der dänische Philosoph und Theologe Søren Kierkegaard findet darauf eine ganz deutliche Antwort: Nein! In seinem Buch «Einübung im Christentum» unterscheidet er zwischen Bewunderer und Nachfolger. Bewunderer seien nur eine billige Ausgabe der Nachfolger. Denn sie seien heute von Jesus begeistert und morgen schon von einem anderen. Bei den Nachfolgern aber, hat sich etwas Fundamentales im Leben verändert. Sie denken nicht darüber nach, was sie von Jesus haben, sondern stellen sich die Frage: Was hat Jesus von mir? Und Kierkegaard ergänzt: Auf Bewunderer kann Jesus verzichten, auf Nachfolger nicht.

Mir gefällt dieser Gedanke Kierkegaards. Schliesslich hat Christus die Menschen nicht zur Bewunderung auf- sondern in seine Nachfolge hineingerufen. Und so soll mich heute an diesem Tag die Frage begleiten: Was hat Jesus von mir?