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Hoffnung, wirklich
In kirchlichen Kreisen geht uns das Wort „Hoffnung“ immer verdächtig leicht über die Lippen. Eigentlich ist es oft nur eine Floskel, nicht wirklich mit Inhalt unterfüttert. Deshalb hat mich ein Beitrag aus der Ukraine im Onlinemagazin „Republik“ so angesprochen. Der Fotograf Lesha Berezovskiy lässt darin junge Menschen auf das Kriegsjahr 2022 zurückblicken und über die Zukunft nachdenken. Lina (33) schriebt u.a.: „Ich schätze kleine, einfache Dinge wie den ersten Kaffee am Morgen, denn selbstverständlich sind sie nicht mehr in einem Land, in dem jeden Tag Menschen umkommen. […] Was wir tun können, ist Verantwortung übernehmen für unsere Zukunft und unsere Werte. Sie sind die Identität, die wir mit erhobenem Kopf…
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Selbstvergessen bei der Sache
Musizieren gehört zu meinen liebsten Hobbys. Wenn ich die Gitarre in die Hand nehme, dann kann ich mich ganz in die Musik versenken und die Zeit vergessen. Vor anderen Menschen ein Stück aufzuführen, fällt mir allerdings schwer. Da kommt mir das Lampenfieber in die Quere, ich werde nervös und mache viel mehr Fehler, als wenn ich entspannt für mich alleine spiele. Zum Fehlermachen beim Musizieren habe ich neulich diese kleine Szene gelesen: Ein Musikstudent beklagte sich bei seiner Lehrerin: «Wenn ich mein eigenes Spiel aufnehme und abhöre, dann entdecke ich immer noch mehr Fehler. Dann frage ich mich, ob ich jemals ein guter Musiker sein kann.» Die Lehrerin schaute ihn…
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Geld.
Die Öffentlichkeit wird zurzeit von einem grossen Thema beherrscht. Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS ist in aller Munde. Viele Menschen machen sich Gedanken um die 40 000 Arbeitsplätze, die in Gefahr sind, oder um Boni-Zahlungen für die Top-Manager, welche nun doch nicht ausgeschüttet werden sollen. Und dann ist da der Vertrauensverlust der Anleger:innen, die um ihr Erspartes bangen, und das Unverständnis der Stimmbevölkerung, dass die Entscheidungen der letzten Tage an ihnen vorbei gefällt wurden. Wir leben in einer Welt, in der Geld nun mal eine Rolle spielt und für unseren Alltag von Bedeutung ist. Dass der neue Banken-Riese deshalb viele Menschen verunsichert und manche sogar Angst um…
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Glück
Gestern war der Weltglückstag. Passend dazu wurde der World Happiness Report 2023 vorgestellt, in dem einer Rangliste zu entnehmen ist, in welchen Ländern die glücklichsten Menschen leben. Zum sechsten Mal in Folge landete die finnische Bevölkerung auf dem ersten Platz. Erfreulich für uns: die Schweiz belegt den 8. Rang. Somit zählen wir offiziell zu den glücklichsten Menschen der Welt. Dem World Happiness Report liegen verschiedene Kategorien zugrunde, anhand derer das Glück der Befragten ermittelt wird. Dazu zählen Einkommen, Gesundheit, soziale Unterstützung, Freiheit, Abwesenheit von Korruption und Grosszügigkeit. Ob die obengenannten Faktoren allein das Glück der Menschen ausmachen, ist zu bezweifeln. Sie sorgen sicher dafür, dass gute Voraussetzungen zum Glücklichsein geschaffen…
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Größer
Heute, am 20. März 2023, genau um 22:24 Uhr beginnt der Frühling. Die Sonne überquert den Äquator. Tag und Nacht sind auf der ganzen Erde gleich lang. Von jetzt an sind für uns Menschen auf der Nordhalbkugel die Tage länger als die Nächte. Der Frühling ist da. Sichtbar, hörbar, spürbar. Der Frühlingsregen hatte gestern den Duft des Frühlings, im Garten legen die Leute Beete an, gestern sind die ersten Blüten an der Blutpflaume vor unserem Garten erschienen, von den Birken tropft süßer Saft. Unsere Zeit ist schnelllebig. Entwicklungen geschehen schneller als jemals zuvor. Oft höre ich den Satz: Da komme ich gar nicht mehr mit. Die Digitalisierung gibt uns ein Tempo vor, für das…