Das Leben gewinnen

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Bis Ende der Woche finden noch die Paralympischen Spiele in Paris statt. Obwohl ich den Parasport ansonsten ehrlicherweise kaum verfolge, schalte ich bei dieser Veranstaltung trotzdem gerne ein. Ich bewundere die Starterinnen und Starter, die mit ihrem Handicap unglaubliche Leistungen zeigen und freue mich darüber, dass sie in dieser Zeit im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stehen.

Hinter ganz vielen Athletinnen und Athleten stecken spannende, inspirierende, kämpferische und zum Teil auch leidvolle Lebensgeschichten. Ein österreichischer Tennisprofi, Nico Langmann, der auf den Rollstuhl angewiesen ist, hat ein Buch veröffentlicht, in dem er beschreibt, wie er selbst und vor allem seine Angehörigen lernen mussten, seine Querschnittlähmung zu akzeptieren und mit ihr zu leben, statt sich gegen sie aufzulehnen. Er musste den Traum loslassen, wieder gehen zu können. Und das fühlte sich gut an. Seine Autobiographie heisst daher «Wie man einen Traum aufgibt, um ein Leben zu gewinnen».

Langmann ist überzeugt: «Ich glaube, dass es auch ein Recht auf Scheitern gibt, auf das Unperfekte. Unsere Gesellschaft lässt dafür leider nur sehr wenig Platz. Hundert Prozent sind das einzig Akzeptable. (…) Wenn wir eine Gesellschaft sein können, die Fehler und Makel akzeptiert und als Teil des Menschseins begreift, nimmt das vielen Menschen Druck und Stress. Es ermöglicht allen ein glückliches Leben zu führen. Egal ob mit oder ohne Rollstuhl.»