Der 11. September
Er geschah am 11. September, der brutale Angriff auf unschuldige Menschen. Weit mehr als 2000 starben, andere litten ihr Leben lang oder leiden immer noch an den Folgen des Verbrechens. Dieser Tag hat die Nation nachhaltig verändert.
Am 11. September 1973 stürzte eine Militärjunta unter dem General Augusto Pinochet in Chile den demokratisch gewählten Präsidenten Salvador Allende. Pinochet regierte danach bis 1990 in einer der schlimmsten Militärdiktaturen der jüngeren Vergangenheit.
Die spätere Aufarbeitung ergab, dass mindestens 2095 Menschen umkamen und im Minimum 1102 Häftlinge spurlos verschwanden. 27’255 Menschen wurden als politische Gefangene unschuldig inhaftiert, 94% von ihnen gefoltert.
Der US-amerikanische Geheimdienst CIA war massgeblich am Putsch und an der Aufrechterhaltung der Diktatur beteiligt. Er versuchte durch gezielte Einflussnahme, die Wahl des ihm nicht genehmen Sozialisten Allende zu verhindern. Nachdem dieser trotzdem gewählt worden war, wurde versucht, die Wirtschaft zu destabilisieren und die Regierung diplomatisch zu isolieren. Im Jahr 2000 räumte der CIA ein, über viele Jahre enge Kontakte zur Diktatur und zum chilenischen Geheimdienst unterhalten zu haben.

München 72 (am 5.9.), Chile 73, USA 2001. Sonntag, der 11. September ist ein guter Tag, um an unschuldige Opfer von Terrorismus und Gewaltherrschaft zu denken – und an den hohen Wert von Demokratie, Freiheit und Frieden.
Abb: Verschleppte Menschen in Chile nach dem Putsch vom 11. September 1973. Ausstellung der Allende Stiftung anlässlich des 30. Jahrestages seines Todes. Fundación Salvador Allende, Santiago de Chile. Foto: Marjorie Apel, 2003. Wikimedia Commons