Die Macht der Liebe
Wer kennt ihn nicht, Thomas Alva Edison (1847-1931), den Erfinder des elektrischen Lichts, der ersten Glühbirne. Mit seinen kongenialen Entdeckungen ebnete er ausserdem den Weg für die Telefonie, die Schreibmaschine, die Filmtechnik. Über tausend Patente hat er im Laufe seines Lebens angemeldet.
Doch sein Lebensgang hätte ganz anders verlaufen können, wäre da nicht eine Mutter gewesen, die das Beste und Schönste aus ihrem Sohn herauszulieben imstande war. Anbei die unglaubliche Geschichte dieses Jahrhundertgenies:
Eines Tages kam der kleine Thomas von der Schule und drückte seiner Mama einen Brief des Lehrers in die Hand. «Mein Lehrer hat gesagt, ich darf ihn nur dir zum Lesen geben – sonst niemandem.» Sie öffnete den Brief und las ihn dann ihrem Sohn mit Tränen in den Augen vor: «Ihr Sohn ist ein Genie. Unsere Schule kann ihn nicht entsprechend fördern, da wir nicht genug gute Lehrer haben. Bitte unterrichten sie ihn ab jetzt selbst.» Das tat sie auch. Sie übte mit Thomas Rechnen, Schreiben, Malen, las ihm vor, erzählte Geschichten und lauschte den seinen. All ihr Wissen und Können gab sie ihm weiter. Die beiden freuten sich über jeden Lernfortschritt, nahmen jeden Rückschritt als Ansporn, sich erst recht zu bemühen. So wuchs in dem Jungen das zarte Pflänzchen des Selbstvertrauens, der Neugier und des Interesses. Thomas platzte vor Wissen- und Erkenntnisdrang – und dies in allen möglichen Bereichen.
Viele Jahre später – die Mutter war längst verstorben, und Edison mittlerweile einer der grössten Erfinder seines Jahrhunderts – kramte der Maestro in alten Familiensachen. In einer Schublade fand er den Brief seines einstigen Lehrers. Er erinnerte sich noch, wie ihn seine Mutter vorlas. Neugierig faltete er das Papier auseinander und las: «Ihr Sohn ist geistig behindert und eine Zumutung für die anderen Kinder. Wir wollen ihn nicht mehr an unserer Schule unterrichten.» Edison war darüber tief erschüttert. Tränen perlten aus seinen Augen. Dann schrieb er in sein Tagebuch: «Thomas Alva Edison war ein geistig behindertes Kind. Dank einer heldenhaften Mutter wurde er zu einem der grössten Genies seines Jahrhunderts.»
Was für ein ungemein berührender Beweis für die Macht der Mutterliebe, der Elternliebe, der Liebe insgesamt, die ein ganzes Leben zu verwandeln vermag.
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