Die Schneeflocke und der Frieden

Vor einigen Tagen erlebten wir ein ausgewachsenes Schneechaos. Nahezu die ganze Schweiz war betoffen. In vielen Orten ging nichts mehr. Wenn man eine einzelne Schneeflocke betrachtet, die einzigartig, wunderschön und federleicht ist, kann man es sich eigentlich kaum vorstellen, dass dieses kleine Kunstwerk der Grund dafür sein soll, dass das halbe Land lahmliegt.

Die folgende Geschichte dreht sich genau um diesen Gedanken: dass etwas ganz Kleines den entscheidenden Unterschied machen kann. Und sie soll uns Mut machen, nicht zu unterschätzen, welches Gewicht die eigene Stimme hat.

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«Sag mir, wie viel wiegt eine Schneeflocke», fragte die Tannenmeise die Wildtaube. «Nicht mehr als nichts», gab sie zur Antwort. «Dann muss ich dir eine wunderbare Geschichte erzählen!», sagte die Meise. «Ich sass auf dem Ast einer Fichte, dicht am Stamm, als es zu schneien anfing. Nicht etwa heftig mit Sturmgebraus, nein, wie im Traum, lautlos und ohne Schwere. Da ich nichts Besseres zu tun hatte, zählte ich die Schneeflocken, die auf die Zweige und auf die Nadeln des Astes fielen und darauf hängenblieben. Genau 3 741 952 waren es. Und als die 3 741 953 Flocke niederfiel, nicht mehr als ein Nichts, wie du sagst, brach der Ast ab.» Damit flog die Meise davon. Die Taube, seit Noahs Zeiten eine Spezialistin in dieser Frage, sagte zu sich nach kurzem Nachdenken: «Vielleicht fehlt nur eines einzelnen Menschen Stimme zum Frieden der Welt.»