Dominoeffekt

Physikalische Experimente können verblüffende Ergebnisse haben und mich in Erstaunen versetzen. Einen solchen Versuch hat Professor Stephen Morris aus Toronto vorgeführt und auf Youtube veröffentlicht. Es ist eine Variante des Dominoeffekts, aber anders, als wir es vom Spielen mit den Dominosteinen her kennen. Hier sind es dünne Quader, die grösser und grösser werden. Die Fragestellung ist, ob ein kleines Steinchen von 5 Millimetern Höhe und einem Gewicht von kaum einem Gramm einen Stein umwerfen kann, der hundert Pfund wiegt. Auf den ersten Blick erscheint das absolut unmöglich.

Stephen Morris demonstriert den Dominoeffekt

Morris hat elf Steine aufgestellt, die jeweils anderthalbmal so gross sind wie der vorhergehende, setzt das kleinste Steinchen davor und wuchtet den grossen in Position. Einmal angestossen, bringt der kleinste den nächsten zu Fall und so weiter, bis der grosse Quader zu Boden kracht. Würde man auf diese Weise 29 Steine aufstellen, so wäre der letzte so hoch wie das Empire State Building, erklärt der Professor.

Ein klitzekleiner Schubs hat in diesem Experiment eine gewaltige Auswirkung. Über das Staunen hinaus bringt mich der Versuch zum Nachdenken. Wie oft meine ich von mir oder höre es bei anderen: «Was kann ich mit meinen begrenzten Mitteln und meiner kleinen Kraft schon bewirken?» Und das wird dann zur Entschuldigung für mein Nichtstun. Dabei kommt es auf die Kraft überhaupt nicht an, wie das Experiment zeigt. Die Fragen sind vielmehr: «Was will ich anstossen, was ist mir wichtig?» und «Wage ich den ersten Schritt?» So wie der Forscher das weitere der Schwerkraft überlässt, dürfen wir auf Gott vertrauen, dass er unsere guten Anliegen weiterbringt.

Auf www.youtube.com/watch?v=5JCm5FY-dEY finden Sie das Experiment.