Eine besondere Freundschaft
Kürzlich habe ich ein Video gesehen, auf dem ein Taucher die Zuschauenden in die Unterwasserwelt mitnimmt und dabei eine besondere Begegnung dokumentiert. Das Video zeigt wie er dort auf seine Freunde trifft – auf seine tierischen Freunde. Einige Robben, die in seinem Tauchgebiet leben, umkreisen den Taucher spielerisch, kuscheln mit ihm, reichen ihm die Flosse und geben ihm zu verstehen, ihnen hinterher zu schwimmen, nur um ihm zwischen dichtem Seegras noch mehr Robben zu zeigen. Das bedingungslose Vertrauen, das die Robben dem Taucher schenken, einer aus ihrer Sicht wohl seltsam verformten Gestalt, ist bemerkenswert.
Diese Mensch-Tier-Freundschaft ist etwas ganz Besonderes! Und sie realisiert eigentlich das, was das Wort «Freundschaft» aus etymologischer Sicht bedeutet. Gräbt man sich tief in die Wurzeln dieses Wortes, so findet man darin das gotische Wort «frijōn», das «lieben» bedeutet und gleichzeitig verwandt ist mit «frijei», übersetzt: «Freiheit». Ja, in wahrer Freundschaft, da kommen Liebe und Freiheit zusammen. Ich glaube, dass Liebe und damit auch Freundschaft ein Geschenk Gottes ist und dass er den Menschen zutraut, Freundschaften zu leben und zu gestalten, zu bewahren und wachsen zu lassen. Einander zuhören, Spass haben und gemeinsame Erinnerungen schaffen, emotionale Unterstützung geben, einander helfen, persönliche Dinge anvertrauen, einander aber auch Freiraum geben – all das macht eine gute Freundschaft aus.
Mit vier Menschen sind Schweizer und Schweizerinnen im Durchschnitt gut befreundet. Manchmal mischt sich auch noch ein tierischer Freund unter, so wie beim Taucher mit den Robben-Buddys. Bei allen guten Freundschaften gilt: sie sind bestes Mittel dafür, ein glückliches und zufriedenes Leben zu führen.