Eisvogel

Vor wenigen Tagen habe ich bei einem Spaziergang durch ein Naturschutzgebiet das erste Mal in meinem Leben einen Eisvogel in freier Wildbahn gesehen. Die glänzenden blauen Flügel hoben sich auf wunderbare Weise von der grau-braunen Umgebung ab und die orangene Unterseite des Eisvogels leuchtete mit seinen blauen Federn um die Wette. Weil der Bestand der Eisvögel als verletzlich gilt und sie deshalb recht selten zu beobachten sind, habe ich mich riesig über den Anblick dieses kleinen, farbenfrohen Vogels gefreut.

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Schenkt man einer französischen Sage Glauben, dann war der Eisvogel ursprünglich gar nicht bunt, sondern grau und unscheinbar. Wie alle anderen Tiere war auch er auf Noahs Arche. Als es aufhörte zu regnen, sandte Noah den Eisvogel aus, um nach Land zu suchen. Der erwies sich als überaus mutig und schwang sich hoch in die Lüfte. Als ein gigantischer Sturm aufkam, trug es ihn weit nach oben, so dass die Sonne, die unter ihm lag, sein Gefieder am Bauch rot färbte. Die Flügel hingegen nahmen die Farbe des Himmels an. Als der Sturm sich legte, konnte der Eisvogel die Arche nicht wiederfinden. Es hatte ihn zu weit fortgetragen. Das ist der Sage nach der Grund dafür, dass Eisvögel noch heute am Wasser leben, um dort nach der Arche zu suchen.

Auch wenn es sich hierbei um eine volkstümliche Überlieferung handelt, so kann ich verstehen, dass die Menschen dieses kleine, bunte Geschöpf ganz nah an eine biblische Geschichte gerückt haben. Die Schönheit und Grazilität des Eisvogels lassen staunen und wir dürfen dankbar sein, in dieser unserer Welt zu leben, die für uns so viele wunderbare Dinge bereithält.