Entdeckerfreude
Kinder haben von klein auf den Drang ihre Umgebung zu erforschen. Sie nuckeln schon im Mutterleib an ihrem Daumen. Und nach der Geburt vergrössert sich ihr Radius immer mehr.
Im Lauf der Zeit, in der unsere Kinder zur Welt kamen und gross wurden, haben wir unsere Wohnung immer wieder umstellen und den sich verändernden Verhältnissen anpassen müssen. Sobald unsere erste Tochter mit dem Krabbeln anfing, war keine Topfpflanze, die auf dem Boden stand, mehr vor ihr sicher. Als unsere Kinder dann begannen überall hochzuklettern, haben wir zur Sicherheit an den Fenstern abschliessbare Griffe montiert.
«Messer, Gabel, Schere, Licht sind für kleine Kinder nicht.» Dieser Spruch bringt zum Ausdruck, dass es Dinge gibt, die für Kinder zu gefährlich sind. Aber mit Verboten ist es nicht getan. Was verboten ist, weckt das Interesse. Das war schon bei Adam und Eva mit den verbotenen Früchten so. Für Eltern besteht die Herausforderung darin, ihre Kinder Schritt für Schritt in ihr eigenes Leben zu entlassen und ihnen je länger je mehr Eigenverantwortung zu übergeben.
Als erwachsener Mensch bin ich für mich selbst verantwortlich. Das schützt mich nicht davor, dass ich Entscheidungen treffe, die ungünstig für mich sind. Die biblischen Bilder von Gott als Mutter, Vater oder Hirt geben mir Sicherheit. Er kann zwar nicht alle Gefahrenquellen aus dem Weg räumen. Aber er traut mir das Leben zu, und ich glaube, dass er auch dann für mich da ist und mich hält, wenn ich selbst den Überblick verloren habe.