Erholung für alle

Ein Fischer wirft sein Netz aus in der Hoffnung auf einen reichen Fang. Die Fische wird er auf dem Markt verkaufen und mit dem Erlös seine Familie und sich ernähren. Damit es gelingt, muss er seine Ausrüstung geschickt beherrschen und Bescheid wissen, welche Orte, Zeiten und Wetterverhältnisse günstig sind. Das reicht allerdings nicht aus. Nur wenn wieder Fische nachwachsen und die Bestände sich erneuern, wird er mit diesem Beruf seine Existenz dauerhaft sichern können.

Bild von Quang Nguyen Vinh auf Pixabay

Heutzutage ist die Erholung der Fischbestände nicht mehr selbstverständlich. Anzeichen von Überfischung zeigen sich auf vielen Weltmeeren, auch in Seen und Flüssen, manchmal verursacht durch pure Not und Bedürftigkeit, manchmal steht aber auch das Streben nach noch grösseren Gewinnen dahinter. Verantwortungsvolle Fischer werden einem Gewässer nicht mehr entnehmen, als sie wirklich brauchen, und sie werden dazu beitragen, dass die Bestände sich wieder erneuern. In der Schweiz etwa beteiligen sich viele Fischereivereine an der Aufzucht von Fischnachwuchs und seine Einsetzung in die Gewässer.

Die Fischerei ist ein Beispiel dafür, wie entscheidend das achtsame Zusammenspiel von Nutzung und Schutz der natürlichen Ressourcen ist, damit das ökologische Gleichgewicht und die Existenzgrundlage für die Menschen erhalten bleiben. Bestimmungen zur Schonung der Schöpfung kennen bereits frühe Texte in der Bibel: Wie die Menschen sollen auch die Nutztiere Ruhezeiten erhalten (Ex 20,10), der Boden und das ganze Land sollen sich erholen können (Ex 23,11). Regeneration ist eine Notwendigkeit und eine Qualität des Lebens. Halten wir uns daran, werden wir auch zukünftig die Gaben der Natur geniessen und die Fischer einen Fang nach Hause bringen können.