Es gibt Hoffnung
Gestern war der Welttag der Suizidprävention. Seit 2003 finden am 10. September weltweite Aktionen statt, die das Thema Suizid mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken wollen. Obwohl sich jährlich rund eine Million Menschen das Leben nehmen, ist es keine Sache, über die ausreichend gesprochen wird. Vielleicht weil dieses Thema weh tut oder uns hilflos zurücklässt und wir das Gefühl haben, dass uns die richtigen Worte und Handlungsmöglichkeiten fehlen. Sich darüber auszuschweigen ist aber auch keine Alternative.

Welche Kraft im Gespräch mit einem anderen Menschen liegt, zeigt sich dem, der über die Golden Gate Bridge spaziert. Nachdem dieser Ort immer wieder Suizidenten anzog, wurde ein gelbes Telefon installiert. Wer sich in einer schweren Krise befindet und seinem Leben ein Ende setzen möchte, kann von dort aus jederzeit Menschen erreichen, die zuhören wollen. «Es gibt Hoffnung», steht auf dem blauen Schild über dem Telefon, «Rufen Sie an!».
Ganz bestimmt hat dieses Telefon schon Leben gerettet. Denn viele Menschen, die darüber nachdenken, Suizid zu begehen, wollen nicht primär sterben, sondern vielmehr ihrem unerträglichen Leiden entkommen. Obwohl sie in ihrer tiefen Krise den Tod als einzigen Ausweg ansehen, kann der Kontakt zu einem anderen Mensch helfen, die eigene Verzweiflung zu kanalisieren und womöglich dazu beitragen, die Lebenskrise zu bewältigen. Es gibt Hoffnung!