Fair Play
Die Schweiz ist im Fussballfieber. Zumindest die Schweizerinnen und Schweizer, die mit der Nati mitjubeln und sie bei der Europameisterschaft unterstützen. Spätestens nach dem eindrucksvollen 1:1 gegen die deutsche Nationalmannschaft stellt sich die berechtigte Frage: Wie weit kann es diese Mannschaft bringen?
Ich finde es immer sehr spannend, nach den Spielen die Statistiken zu durchstöbern. Da werden zum Beispiel Torschüsse, Ballkontakte, Passgenauigkeiten und auch Fouls aufgelistet. Beim 1:1 zwischen der Schweiz und Deutschland wurden insgesamt 26 Fouls gezählt. Das Foulen, so scheint es, gehört zum Fussball dazu. Doch Foul ist nicht gleich Foul! Es gibt taktische Fouls, Notbremsen, Tätlichkeiten, Stürmerfouls, Schwalben. Für manches Foul zückt der Schiedsrichter dann auch eine gelbe oder rote Karte.
Wussten Sie, dass es inzwischen auch weisse Karten gibt? Diese sind bisher nur in Portugal im Einsatz. Erstmals wurde sie vor gut einem Jahr bei einem Spiel zwischen den Frauenmannschaften von Sporting und Benfica Lissabon gezeigt. Mit dieser Karte wird kein Foulspiel geahndet, sondern vielmehr eine Fair-Play-Geste gewürdigt.
Ist doch total schön, nicht nur Fouls zu bestrafen, sondern ein faires Verhalten zu honorieren. Fair sollte es überall zugehen, wo wir miteinander unterwegs sind, nicht nur im Sport. Und für Fairness gilt es, sich jeden Tag aufs Neue stark zu machen. Dazu habe ich einen Gedanken verinnerlicht, den ich in einem Buch über «Power Women» gefunden habe. Michelle Obama formuliert es darin so: «Wenn die anderen foul spielen, spielen wir fair.»