Fastest Du? Privat!

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Welche Themen sind in einem Gespräch tabu? Worüber kann man offen reden, ohne dass die Person, mit der man redet peinlich berührt ist?
Welche Gedanken teile ich mit niemandem? Was thematisiere ich innerhalb der Familie, im Freundeskreis, am Arbeitsplatz? Welches Thema ist auf jeden Fall ungehörig?

Was in den Tabubereich gehört unterliegt Veränderungen. Ein Thema, an das man gewöhlich denkt, wenn es um die Frage von Tabus geht, ist alles, was mit Sexualität zu tun hat. Anzügliche Witze gegenüber Frauen – heute ein No Go. Kinder und Jugendliche umfassend aufklären, ihnen korrekte Bezeichnungen für den Genitalbereich verrmitteln – das wird aus dem Schambereich (!!) geholt. Über das reden, was man verdient? Eher nicht. Es gibt zur Frage, was ein Tabu ist, wohl einen groben Konsens mit offenen Grenzen.

Im Christentum gibt es hinsichtlich der Tabus ein wenig Verwirrung oder eher  Verirrung. Nur ein Teil der Christenheit redet offen über den eigenen Glauben. Welches Gottesbild man hat, wie man glaubt, was einem das bedeutet, welche Erfahrungen man mit seinem Glauben macht – eher privat.
Dagegen outet man sich schon mal als Faster in der Fastenzeit. Kirchliche Fastengruppe, sieben Woche ohne, Austausch, worauf man verzichtet, wie es einem dabei so geht. Es wird alles etwas leichter in der Gruppe. 
Das Evangelium wünscht es genau andersherum: Geht los, redet von mir, von der Freude, die ich in Eure Leben bringe. Seid mit mir verbunden, bringt andere dazu sich mit mir zu verbinden.
Wenn es um Dein persönliches religiöses Leben geht: Das soll eine private, eine intime Angelegenheit zwischen Gott und Dir sein! Mache nicht bekannt, wieviel Du spendest, bete in Deinem Zimmer, faste im Verborgenen, zeige Dich dabei nicht vor den Leuten! Es gehört zum Wesen des Fastens, dass es keine für andere sichtbare Leistung ist! Man fastet beim Fasten quasi auch davon zu zeigen, dass man fastet, und das ist vielleicht am schwersten.