Fünf von fünf Sternen
Wie war der letzte Restaurantbesuch? Ist der Ausblick vom Berggipfel wirklich so malerisch? Stimmt der Service in der Autogarage? War das Beratungsgespräch an der Hotline zielführend? Kann das Hotel was?
Immer mehr Dienstleistungen, Produkte, ja sogar Orte und Ausflugsziele werden online beurteilt – entweder mit Sternen und Punkten oder mit selbst verfassten Texten. Diese Online-Bewertungen dienen vielen anderen Nutzern dann als Entscheidungsgrundlage. Lohnt es sich überhaupt jenen Ort, jenes Restaurant, jenen Laden aufzusuchen?
Zugegeben: ich orientiere mich oft an diesen Bewertungen, wenn ich z.B. eine Urlaubsreise oder eine Freizeitaktivität plane. Gleichzeitig finde ich es aber problematisch, da diese Beurteilungen auch genutzt werden können, um Frust und Enttäuschung abzuladen, um gezielt zu schaden oder zu manipulieren. Darüber hinaus tue ich mir schwer mit der Haltung, dass es mir zusteht, mir zu allem und jedem ein Urteil zu bilden und dieses in die Welt hinauszuposaunen.
Ein Blick in die Bibel bestätigt dieses Gefühl. Jesus Christus mahnt zur Vorsicht, wenn wir andere(s) bewerten. Einmal sagte er: «Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden und nach dem Maß, mit dem ihr messt, werdet ihr gemessen werden.» (Mt 7, 1f)
Ich finde, dass das, was Jesu da sagt, eine gute Ausgangsbasis ist, um darüber nachzudenken, wie fair und gerecht meine Beurteilungen sind und ob ich mir mein Urteil an der einen oder anderen Stelle auch sparen kann.