Halloween
Vorabend von Allerheiligen, «All Hallows’ Eve», diese Bedeutung steckt hinter Halloween, dem Namen des heutigen Tages, an dem ausgehöhlte Kürbisse aufgestellt werden, Kinder verkleidet von Haus zu Haus ziehen, Süssigkeiten einsammeln und manchmal auch Streiche spielen. In Irland sollen die Bräuche entstanden sein, und es ist fraglich, ob sie im Zusammenhang mit dem katholischen Hochfest aufkamen oder bereits keltischen Ursprungs sind. Auf jeden Fall waren sie im Gepäck irischer Auswanderer nach Nordamerika und nahmen von dort den Weg zurück und breiteten sich über Europa aus.
Die Beurteilung dieses Festes und seiner Bräuche ist ebenfalls strittig. Kann man sie als ein unproblematisches Ausbrechen aus dem Alltäglichen und Geregelten verstehen, das uns von Zeit zu Zeit guttut? Ist es schlicht eine dreiste Vermarktung von Traditionen, die wir eigentlich gar nicht verstehen? Handelt es sich gar um ein verharmlosendes Nachspielen dämonischer Riten, um ein Einfallstor für das Böse?
Leben wir aus einem gut verankerten Glauben, dann brauchen wir uns vor Letzterem nicht zu fürchten. Nicht in irgendwelchen Gebräuchen steckt das Gute oder Böse, sondern darin, wie Menschen sich selbst, einander und die Geschöpfe behandeln. Die Erfahrung des Bösen ist real, all die Erniedrigungen und Grausamkeiten: Sie verursachen Angst und unsägliches Leid. Davor nicht zu kapitulieren und an der Mitmenschlichkeit, Friedensbereitschaft und Gerechtigkeit festzuhalten, ist ein starker Glaubenserweis. Jesus hat es uns vorgelebt, und die Menschen, die seinem Beispiel gefolgt sind, nennen wir Heilige. Halloween, der Vorabend zu Allerheiligen, erhält so eine entscheidende Botschaft: uns von all dem Übel nicht überwältigen zu lassen und standhaft darin zu bleiben, die Liebe Gottes in der Welt zu leben.