Heiteres Gutsein

«Das Beste, was wir auf der Welt tun können, ist Gutes tun, fröhlich sein und die Spatzen pfeifen lassen.» So sagte einst der Priester und Pädagoge Giovanni Bosco. Er war schon zu Lebzeiten äusserst beliebt, und am 31. Januar 1888 versammelten sich über 200’000 Menschen zu seinem Begräbnis.

Ansicht von Turin
Ansicht auf Turin, dem Ort des Wirkens von Don Bosco. Bildquelle: Wikimedia Commons.

Don Bosco, wie er genannt wird, begann sein Wirken 1841 in Turin. Die norditalienische Stadt erlebte damals eine gewaltige industrielle Entwicklung, und die Nachfrage nach Arbeitskräften zog Männer und Familien an. Es gab immer mehr Kinder und Jugendliche, die zu wenig Betreuung erhielten, ihre Tage auf den Strassen verbrachten und auf die schiefe Bahn zu geraten drohten. Dem jungen Priester liess diese Situation keine Ruhe. Er wandte sich den Jugendlichen zu und verbrachte viel Zeit mit ihnen. «Diese Kinder sind Edelsteine», soll er gesagt haben, «Sie müssen nur aufgehoben werden, und schon leuchten sie.» Heute würde man Don Bosco einen Streetworker nennen. Auf seine Initiative hin entstanden Begegnungsorte, Schulen und Lehrstätten für die jungen Leute.

Im Umgang mit ihnen setzte er auf Liebenswürdigkeit, Einsicht, Glaube und Prävention. «Man erreicht mehr mit einem freundlichen Blick, mit einem guten Wort der Ermunterung, das Vertrauen einflösst, als mit vielen Vorwürfen», meinte er. Die Jugendlichen fühlten sich mit ihrem Streben nach Glück vom heiteren Priester ernstgenommen. Für ihn gehörte Glaube und Tugend zusammen mit Freude und Fröhlichkeit. Damit erreichte er über die Jugendlichen hinaus die Herzen der Menschen. Don Bosco wirkt weiter als ein leuchtendes Vorbild der Mitmenschlichkeit, welche wir auch heute in den Schulen, Kirchen und staatlichen Einrichtungen stets neu nötig haben.