Humanity first
Als Donald Trump 2017 ins Amt des Präsidenten der USA eingesetzt wurde, fasste er seine Regierungsziele mit dem Slogan „America first“ (Amerika zuerst) zusammen. Sein Handeln orientiere sich zuallererst an den Interessen der USA, bevor es um andere Nationen gehe.
Auch in Europa gibt es Parteien, denen es zuerst um das eigene Land geht und die sich von allem, was nicht mit der Heimat zu tun hat, klar abgrenzen, teils sogar behaupten, Ausländer:innen oder andere Nationen schadeten dem eigenen Land.
Im Markusevangelium, Kapitel 3, 1 – 6 heilt Jesus am Sabbat, dem heiligen Tag des jüdischen Volkes, an dem Arbeiten nicht gestattet ist, einen Menschen mit einer verkümmerten Hand – und dies in der Synagoge. Er begleitet die Handlung mit der Frage: „Ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun oder Böses zu tun, Leben zu retten oder zu vernichten?“ Er stellt also die Frage nach der Ausnahme von der Regel. Gelten die an sich sinnvollen Gesetze unter allen Umständen? Unter welchen Bedingungen muss man sie relativieren?
Das Kriterium, an dem Jesus die Gesetze misst, ist das Gute, die Menschlichkeit. Sie dürfen nicht Grundbedürfnisse wie Gesundheit, Nahrung oder Obdach ignorieren.
Es geht nicht um „Amercia first“ oder „Switzerland first“, sondern um „Humanity first“ (Menschlichkeit zuerst).
Abb: Ilyas Basim Khuri Bazzi Rahib, Jesus heilt den Mann mit der verkümmerten Hand, ca. 1684, Walters Manuskript W.592, Walters Art Museum, Baltimore, USA. Quelle: https://en.m.wikipedia.org/wiki/File:Ilyas_Basim_Khuri_Bazzi_Rahib_-_Jesus_Heals_the_Man_with_a_Withered_Hand_-_Walters_W59231B_-_Full_Page_(cropped).jpg