Kein Zurück
Auf den Tag genau vor 2073 Jahren soll es sich ereignet haben, dass der charismatische römische Feldherr Gaius Julius Caesar mit seinen Truppen am Fluss Rubikon stand und eine folgenschwere Entscheidung traf. Er wollte erneut Konsul werden, doch dem Römischen Senat war er bereits zu mächtig. So machten sie ihm allerhand Auflagen. Der Heerführer widersetzte sich, überschritt mit seinen Männern den Fluss und zog gegen Rom. Nun gab es kein Zurück mehr, was Gaius Julius mit den berühmten Worten kommentierte: «Alea iacta est.» – «Der Würfel ist geworfen!»
Entschlüsse zu fassen ist für mich ein leidiges Thema und fällt mir nicht immer leicht. Es nimmt so viel Zeit in Anspruch, gründlich über alles nachzudenken und die Für und Wider gegeneinander abzuwägen. Auch in Kursen suchte ich schon Unterstützung. Bei Maja Storch lernte ich das Zürcher Ressourcenmodell (ZRM) kennen. Sie nahm Bezug auf das beschriebene historische Ereignis und sprach vom Entscheiden als «Rubikon-Prozess».
Die Kurse lehrten mich, besser wahrzunehmen, was ich brauche und will, es in Worte zu fassen, handlungswirksam zu formulieren und die Umsetzung mit Hilfsmitteln zu unterstützen. Hält mein Ja auch Widrigkeiten stand und motiviert es mich, beharrlich auf dem Weg zu bleiben, dann liegt der Rubikon hinter mir. Die Gewissheit, auf der anderen Seite zu sein, ist entscheidend bei Rückschlägen. Diese entmutigen dann nicht mehr, sondern werden zu Übungsfeldern, um meine Stolpersteine besser kennenzulernen und andere Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln. «Es gibt kein Zurück», darin steckt viel Befreiendes. Das wünsche ich Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, und dass Sie in diesem Jahr das erreichen, was Ihnen wichtig und wertvoll ist.