Kleine Anfänge

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Grosses beginnt manchmal ganz klein. Das sieht auch Sacharja so, der bedeutendste Prophet der nachexilischen Zeit. Im alttestamentlichen Buch, das nach dem Propheten selbst benannt ist, beschreibt er wie Serubbabel den Grundstein für den Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem legt, nachdem das Volk Israel aus der Gefangenschaft zurückgekehrt war. Nach dieser Grundsteinlegung wurde der Tempel aber nicht etwa im Rekordtempo errichtet. Nein, vielmehr gerät das ganze Projekt erst einmal ins Stocken. Sacharja spricht gar vom «kümmerlichen Beginn».

Offensichtlich waren die Menschen damals in Israel genauso erfolgsorientiert wie wir heute. Nur das zählte scheinbar: dass da jemand ist, der seinen Plan unbeirrt in die Tat umsetzt und dabei nicht strauchelt, sondern konsequent den gewählten Weg geht, um rasch ansehnliche Ergebnisse vorweisen zu können.

Vor Gott zählen aber auch die kleinen, die unscheinbaren Anfänge. Selbst ein kümmerlicher Start kann zu etwas Grossem führen. Gott traut auch einem langsamen Herangehen ein grosses Ende zu. Ich finde, dass das unglaublich befreiend und motivierend ist. Auch wenn (m)ein Vorhaben «kümmerlich» beginnt, kann es trotzdem gedeihen. Auch (m)ein kleiner Anfang ist ein guter Beginn.

Drum lese ich begeistert im Buch Sacharja, was der Prophet weissagt: «Serubbabel hat den Grund für diesen Tempel gelegt und er wird ihn auch vollenden. Wer blickt hier verächtlich auf den kümmerlichen Beginn? Er wird sich noch mitfreuen, wenn er den Schlussstein in der Hand Serubbabels sieht!« (Sacharja 4,9)