Laufmaschine
Im Juni nehme ich gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen an der «Bike to Work»-Aktion teil. Wir fahren mit dem Velo zur Arbeit – für die Gesundheit, für das Klima, aber auch für das Miteinander. Und während ich morgens und abends auf meinem Velo unterwegs bin, merke ich: Dieses tägliche Strampeln tut einfach gut. Und einen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität leiste ich auf diese Weise auch noch.
Wie nahm das Fahrrad überhaupt seinen Ursprung? Verdanken können wir es Karl Drais, der im Jahr 1817 die sogenannte Laufmaschine erfand – eine Art Ur-Velo. Ähnlich wie bei den Laufrädern, mit denen viele kleine Kinder heute unterwegs sind, sass man auf einem Rahmen mit zwei Rädern und stiess sich mit den Füssen vom Boden ab. Die Leute staunten damals bestimmt nicht schlecht, als sie Karl Drais auf seiner seltsamen Laufmaschine sahen. Ohne Motor, ohne Dampfmaschine, nur aus menschlicher Kraft so schnell vorwärts zu kommen, das war neu. Zugegebenermassen sehen unsere Velos heute etwas anders aus: inzwischen sind es kleine Hightec-Maschinen, die zum Teil sogar mit einem Antrieb, elektrischer Schaltung, Scheibenbremsen, Fernlicht, Carbonrahmen und vielem mehr ausgerüstet sind.
Ich mag die Geschichte von Drais Laufmaschine, weil mir der Gedanke gefällt, dass es manchmal nur eine kleine Idee braucht, um etwas grosses in der Welt zu verändern. Karl Drais seltsames Gestell legte den Grundstein für das, was wir heute als selbstverständlich erachten: Mobilität für jedermann. Mir gibt das die Überzeugung, dass auch unsere Ideen und Entscheidungen, unser Handeln und unsere Kreativität etwas bewegen können. Vielleicht ist gerade heute der Tag, um etwas Gutes in die Tat umzusetzen – sei es ein neues Projekt, ein Gespräch, das ich schon lange führen wollte, oder eine kleine Veränderung in meinem Alltag, die auch andere inspiriert. Wie damals Drais die Idee einer Laufmaschine realisierte, die bis heute die Welt bewegt.