Licht aus Licht

Seit gestern brennt in der Bahnhofkirche das Friedenslicht aus Bethlehem. Die Bahnhofkirche beteiligt sich zum ersten Mal an der Aktion «Friedenslicht» und ist offizieller Stützpunkt. Man kann das Friedenslicht bei uns holen, mit nach Hause nehmen und weitergeben.

Bild von dazzle jam auf pexels

Der Weihnachtsbrauch des Friedenslichtes ist 1986 auf Anregung des Österreichischen Rundfunks entstanden. In der Adventszeit wird in der Geburtsgrotte in Bethlehem eine Kerze angezündet und in einer Laterne mit dem Flugzeug nach Wien gebracht. Von dort breitet sich das Licht dann sternförmig weiter aus, inzwischen in mehr als 30 verschiedene Länder.

Es ist ein aufwendiges Unterfangen, das Friedenslicht über so große Distanzen weiterzugeben, ohne dass es unterwegs erlischt. Eine kleine Gruppe von Menschen wollte es in diesem Jahr in Linz abholen und in einer Laterne mit dem Zug nach Zürich bringen, aber das Zugpersonal hat das nicht gestattet. Deshalb kam das Licht ein paar Tage später in der Schweiz an als geplant.

Als nüchterner Reformierter habe ich mich gefragt, wozu der ganze Aufwand gut sein soll. Warum können nicht einfach alle, die möchten, bei sich zu Hause eine Kerze anzünden und als Zeichen für den Frieden aufstellen. Doch seit das Friedenslicht bei uns in der Bahnhofkirche angekommen ist, überlege ich das nicht mehr. Ich hüte das Licht wie einen Schatz. Jedes Entzünden einer neuen Kerze geschieht mit Sorgfalt. Und das Weitergeben des Lichts ist mit einem Moment des Innehaltens verbunden. Wollen auch Sie Lichtträger und Friedensbotin sein?

PS. Es besteht kein Risiko, dass Sie in den öffentlichen Verkehrsmitteln Probleme kriegen, wenn Sie diese Hinweise beachten.