Licht in der Dunkelheit
Heute feiern viele Menschen in Schweden und anderen Teilen Skandinaviens das berühmte Lucia-Fest. Es geht zurück auf eine Heilige namens Lucia, deren Name «die Leuchtende» bedeutet. Das hat wohl auch zu tun mit Lucias Leben, denn sie hat ein besonderes, ein wahrhaft leuchtendes geführt. Das lässt zumindest das erahnen, was von ihr überliefert ist.
Lucia war eine junge Frau, die auf Sizilien lebte und sich ganz und gar von der Botschaft Christi hat ergreifen lassen; Zu einer Zeit, in der Christinnen und Christen noch erbittert verfolgt wurden. Besonders ihr Mut zeichnete sie aus. Sie weigerte sich beispielsweise einen Mann zu heiraten, der für sie bestimmt war. Legenden berichten auch, dass Lucia andere Christinnen und Christen, die sich in den Katakomben versteckten, heimlich mit Lebensmitteln versorgte. Weil sie die Hände frei haben wollte, trug sie dabei einen Kranz aus Kerzen auf dem Kopf, der ihr den Weg leuchtete. Ihre Liebe zu Christus und ihr Engagement für andere Menschen bezahlte sie letztlich mit ihrem Leben.
Ihr Märtyrertod konnte nicht verhindern, dass die Erinnerung an sie bis in unsere Zeit weiterlebte. Wenn heute viele Mädchen in Schweden den erleuchteten Kerzenkranz auf ihren Häuptern tragen, dann möchten sie mit diesem Brauch Licht weiterschenken, die dunklen Wintertage erhellen und die Finsternis überstrahlen, die so viele Menschen erdrückt. Ähnlich wie Lucia, die vor vielen hundert Jahren das Leben anderer Menschen erhellt hatte.