Löwenzahn
Unkraut nennt man die Pflanzen,
Ralph Waldo Emerson
deren Vorzüge noch nicht erkannt worden sind.
Auch wenn es noch kalt ist: die Gartensaison hat begonnen und mit ihr das Jäten. In unseren Beeten blühen bereits Löwenzahnpflanzen mit tellergrossen Blattrosetten. Ich möchte sie entfernen, bevor sie ihre Samenschirmchen über den ganzen Garten verteilen. Doch so einfach ist das nicht. Die jungen Pflanzen kann ich leicht mitsamt der Wurzel aus der lockeren Erde herausziehen. Es gibt aber auch einige, deren Wurzel mehr als einen halben Meter in den Boden reicht. Bei ihnen muss ich tief graben, damit ich sie vollständig entfernen kann.
Abgesehen davon, dass sich der Löwenzahn in unserem Garten breitmacht, ist er eine faszinierende Pflanze. Hat er einmal im Boden gewurzelt, können weder Asphalt noch Pflastersteine ihn davon abhalten, neue Triebe zu bilden und wieder zu blühen. Die frühen Blüten sind für die Bienen eine wichtige Nahrungsquelle. Aus ihnen lässt sich auch ein Sirup oder Gelee herstellen. Die jungen Blätter kann man als Salat verwenden. Und in der Pflanzenheilkunde werden sowohl Blätter als auch Wurzeln verarbeitet.
Trotzdem kann ich mich nicht dazu entschliessen, den Löwenzahn als Nutzpflanze in unserm Garten zu kultivieren. Aber ich habe nicht vor, jede einzelne Pflanze auszurotten. Auch der Löwenzahn ist ein sinnvoller Teil der Schöpfung und so, wie er ist, bewundernswert.