Menschenwürde

Am 10. Dezember 1948 verabschiedete die UN-Generalversammlung die «Allgemeine Erklärung der Menschenrechte». «Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren», so beginnt der erste Artikel und macht damit klar:  jedem Menschen kommt seine Würde qua Menschsein zu und ist ein angeborener, unverlierbarer Wert; unabhängig von Alter, Religion, Herkunft, Staatsangehörigkeit, Geschlecht, Vermögen, …

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Aus biblischer Perspektive ist dieser Gedanke einleuchtend, denn die Würde des Menschen ist ein zentrales Element des Verständnisses von Gott und Welt im Christentum. Sie fusst in der Überzeugung, dass der Mensch als Gottes Ebenbild geschaffen ist: «Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn.» (Gen 1,27)

Doch auch wenn die Erklärung in der Mitte des letzten Jahrhunderts ausgesprochen wurde, ist sie noch lange nicht realisiert. Deshalb braucht es den jährlich wiederkehrenden «Tag der Menschenrechte», an dem weltweit Mahnwachen, Aktionen und Gottesdienste stattfinden, die darauf aufmerksam machen, dass auch heute unzählige Menschen in ihrer Würde verletzt werden, weil sie beispielsweise unter Krieg, Diskriminierung, Armut oder Gewalt leiden.

Ich finde es schön, dass dieser Tag immer in die Adventszeit fällt. Denn er steht für die grosse Hoffnung und auch für die Selbstverpflichtung der Menschen auf Frieden und Menschlichkeit. Und darum geht’s doch auch an Weihnachten, wo die Geburt Jesu Christi und die damit verbundene Hoffnung und Liebe wie ein Licht in die Dunkelheit der Welt hinausstrahlen.