Neues lernen

Wann haben Sie zuletzt etwas Neues gelernt? Beispielsweise eine Sprache, eine Sportart, eine Fertigkeit, ein Musikinstrument oder Ähnliches? Ist es schon lange her oder sind Sie gerade dabei? Ich beschäftige mich seit einigen Monaten mit Dingen, die mir eigentlich total fremd sind: Lastenverteilung und Luftdruckbehälter, Nachtfahrverbot und Nutzlast, Motorschmierung und Membranbremszylinder, Sattellast und Schrägzurren, Differentialsperre und Doppelbereifung. Vielleicht ahnen Sie es schon: ich mache aktuell meinen LKW-Führerschein. Schon die Theorie war herausfordernd und die Praxis steht dem in nichts nach.

Etwas zu lernen, neue Erfahrungen zu machen, sich Dinge anzueignen und sich unbekannten Situationen zu stellen gehört zu unserem Leben dazu. Es kann mühsam sein oder horizonterweiternd und manchmal macht es einfach richtig Freude, etwas Neues zu lernen. Immer aber offenbart es uns, dass wir nicht ab einem bestimmten Alter „fertig“ sind, sondern dass wir lernende Wesen sind und bleiben.

Bestes Beispiel sind für mich die Jünger Jesu. Sie alle wurden – ganz gleich in welchem Alter – aus ihrem gewohnten Leben herausgerissen, weg von ihren Familien, weg von ihren Berufen, weg von Gewohnheiten und Routinen hinein in ein neues Leben als Begleiterinnen und Begleiter Jesu, als Zeuginnen und Zeugen des Glaubens, als Missionarinnen und Missionare. Sie haben es gelernt, sich in dem neuen, ganz anderen Leben zurechtzufinden.

Ich lerne aktuell nicht nur, einen 40-Tonner sicher durch die Innenstadt zu manövrieren, sondern bekomme auch eine Lektion in Sachen Demut erteilt. Es gibt so viele Dinge, die ich (noch) nicht beherrsche und die mir andere zeigen können. Und so halte ich es mit Henry Ford, der einmal sagte: „Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“