O buona ventura!

Am 15. Juli wird in der christlichen Tradition einem Mann namens Bonaventura gedacht. Eigentlich war sein Name Johannes. Oder genauer gesagt Giovanni, denn er wurde in Italien geboren. Als junger Knabe erkrankte er schwer und seine Eltern wussten sich nicht mehr zu helfen. Der Überlieferung nach brachten sie den kleinen Giovanni zu Franz von Assisi, der ihm segnend die Hände auflegte, woraufhin der Knabe langsam wieder zu Kräften kam und gesund wurde. Die Mutter besuchte wenig später Franz von Assisi und wurde begleitet von ihrem quietschfidelen Giovanni. Franz, der zu diesem Zeitpunkt schon sehr schwach war und sich auf Sterben vorbereitete, soll sich über den gesunden Knaben so sehr gefreut haben, dass er ausrief: «O buona ventura! Welch glückliche Fügung!» Giovanni trat als Erwachsener selbst dem Orden der Franziskaner bei und nahm in Erinnerung an diese Begebenheit den Namen Bonaventura an. Bonaventura selbst wurde zu einem grossen Theologen und einflussreichen Denker.
Ich finde es total schön, dass er diesen Namen gewählt hat. Denn er zeigt so eine dankbare Haltung und bekennt: Als Mensch bin ich darauf angewiesen, dass gute Dinge geschehen, einer glücklichen Fügung verdanke ich sogar mein Leben! Diese Dankbarkeit Bonaventuras möchte ich in die neue Woche mit hineinnehmen. Ich bin davon überzeugt, dass es mich leichter, gelassener, fröhlicher macht, wenn ich dankbar bin für all das Gute, das es in meinem Leben gibt und wenn ich über all das Schöne sagen kann: «O buona ventura! Welch glückliche Fügung.»