Ökumene als Normalfall
Am vergangenen Dienstag ist der frühere Weihbischof und Generalvikar, Peter Henrici, gestorben. Als Reformierter habe ich Peter Henrici nie persönlich erlebt. Ich erwähne seinen Tod aber im heutigen Weg-Wort, weil für ihn die Zusammenarbeit der katholischen mit der reformierten Kirche ein wichtiges Anliegen war.
«In unserem kirchlichen Alltag denken wir oft zuerst an die je eigene Arbeit in unserer Kirche, erst dann geht es um die Frage, wie Ökumene zu gestalten sei. Hier ist ein Umdenken nötig, das unserem ökumenischen Alltag neue Energien verleihen könnte. Wir sollten vermehrt fragen, warum wir etwas nicht gemeinsam mit unserer Schwesterkirche unternehmen. Wenn wir uns in bestimmten Dingen noch für ein getrenntes Vorgehen entscheiden, müsste das begründet werden. Kooperation ist die Norm, Alleingang die Abweichung.»
Diese Worte stammen aus dem ökumenischen Bettagsbrief von 1997, den Peter Henrici zusammen mit dem damaligen reformierten Kirchenratspräsidenten Ruedi Reich verfasst hat. Sie geben den Geist wieder, unter dem die Bahnhofkirche geplant und 2001 gegründet wurde. Zu den Anliegen jenes Bettagsbriefes gehört, dass man «gemeinsame Kommissionen oder Arbeitsgruppen für seelsorgerliche Aufgaben» gründen solle.
Diese Gedanken, die vor mehr als 25 Jahren formuliert wurden, stärken mich immer noch und geben mir Rückenwind für meine Arbeit in der Bahnhofkirche.
Bild von Bernard Hallet auf https://www.kath.ch/newsd/es-ist-gut-dass-nur-einmal-im-jahr-gefeiert-wird-pater-peter-henrici-beging-seinen-95-geburtstag/