Reflexionen

Die Bahnhofkirche Zürich präsentiert zum vierten Mal in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen St. Lukasgesellschaft für Kunst und Kirche, welche in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen feiert, ein Kunstwerk. Diesmal wurde es vom Künstler Hans Thomann für den Raum der Stille geschaffen, trägt den Titel «. . . hinter den Wolken . . .» und beleuchtet die Bahnhofkirche als Ort, der sich von der Betriebsamkeit des Hauptbahnhofs abhebt.

Kunstinstallation «. . . hinter den Wolken . . .» von Hans Thomann

Wer den Besinnungsraum betritt, entdeckt eine von einem Windzug bewegte Rettungsfolie, die den Schein einer Lichtquelle an die Decke und die Wände reflektiert, so dass die Lichter zu tanzen beginnen. Es sind einfache Alltagsgegenstände, die den Raum und die Atmosphäre verzaubern, die überraschende Augenblicke schenken und zum Nachsinnen anregen.

Eine metallbedampfte Rettungsdecke findet sich in vielen Notfallsets und schützt vor allzu grosser Hitze oder Kälte. Vielleicht fragt sie uns, was in einer oftmals unfreundlichen und kalten Gesellschaft noch Wärme spenden kann. Der hinter der Folie platzierte Ventilator mag auf den verwandelnden und verlebendigenden Windhauch des Heiligen Geistes hinweisen. Hier bringt der Windzug starre Lichtstrahlen in Bewegung, und ich komme ins Nachdenken, wie mehr Freude und Lebendigkeit in unser Miteinander und unsere Kirchen kommen.

Mit «. . . hinter den Wolken . . .» stellt Hans Thomann eine leichte, hoffnungsvolle und poetische Arbeit vor, die auf etwas Lichtvolles hinter dem Jetzt hinweist, die überrascht, Freude, Trost, Hoffnung und Zuversicht ausstrahlt. Die Kunstinstallation kann bis 29. Oktober 2024 während der Öffnungszeiten der Bahnhofkirche erlebt werden.