Rotlicht

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Also wirklich, jetzt bedanke ich mich schon bei einem Rotlicht, wenn es auf Grün schaltet.

Zur Erklärung: Ich bin recht früh unterwegs und fahre bei der Baustelle auf das Rotlicht zu. Die Lichtsignalanlage hat einen kleinen Empfänger, der auf mein Licht am Velo reagiert und wenn niemand in der Gegenrichtung unterwegs ist, schaltet das Rotlicht subito auf Grün. Nicht schlecht! Da ist doch ein Dankeschön angebracht, wenn es auch etwas schräg anmutet, mit einem Lichtsignal zu reden.

Aber ist es nicht immer wieder so im Leben? Wir sind unterwegs. Baustellen vor uns. Wir müssen «abbremsen». Innehalten ist geboten. Ein Ereignis stellt sich uns in den Weg oder wirft uns aus der Bahn.

Irgendwer, irgendetwas nimmt uns wahr, nimmt uns ernst, kommt uns entgegen, hilft uns, macht uns Mut und gibt uns Kraft. Und wir können weitergehen. Vielleicht geht es nicht ganz so schnell. Vielleicht verharren wir und sehen rot. Doch dann blinkt es plötzlich doch orange und neue Wege zeigen sich. Ein Dankeschön ist da doch sicher angebracht.

Und erlauben Sie mir noch einen weiteren Vergleich:

Ein kleiner Empfänger, der auf mich reagiert. So stelle ich mir Gott vor. Er nimmt mich wahr wo immer ich bin, vor welchem Rotlicht oder Abgrund ich auch stehe. Gott wartet an jeder Kreuzung auf mich.

Und jeder Dank, auch zu einer Lichtsignalanlage, ist nichts als ein kleines Gebet. Ein Dankeschön, dass es immer wieder grünes Licht und hoffnungsvolle Wege im Leben gibt.

Gute, frohe, freie Fahrt durchs Leben.