Sei nett
Als ich vor wenigen Tagen mit der S-Bahn zur Frühschicht in die Bahnhofkirche gefahren bin, habe ich etwas Tolles erlebt. Mit mir sassen einige andere Passagiere im Abteil, jeder vertieft ins Smartphone, konzentriert auf den Laptop oder am Dösen. Dann plötzlich eine freundliche Durchsage: «Guten Morgen, liebe Fahrgäste, hier spricht ihr Lokführer. Ich wünsche Ihnen einen wunderbaren Start in diese neue Woche und einen angenehmen Tag. Schauen Sie gut auf sich. Vielen Dank, dass Sie mit uns gefahren sind und bis zum nächsten Mal.» Die Menschen um mich herum schauten von ihren Geräten hoch und einige von ihnen begannen zu lächeln.
Ich bin viel fröhlicher aus der S-Bahn gestiegen als an anderen Tagen und habe erlebt, was wissenschaftlich erwiesen ist. Wenn wir Menschen freundlich behandelt werden, dann macht das etwas mit uns. Wir fühlen uns besser und tendieren eher dazu, anderen bewusst mit Freundlichkeit zu begegnen. Der Serotonin-Spiegel, der unsere Stimmung reguliert, steigt an und das Wohlbefinden steigert sich und zwar vor allem dann, wenn wir selbst nett und zuvorkommende sind. Es tut also dem Einzelnen und damit einer ganzen Gesellschaft gut, miteinander freundlich umzugehen.
Ich halte es da mit dem Schauspieler Robin Williams, dessen Todestag sich in diesem Jahr schon zum zehnten Mal jährt. Er hat einmal den wundervollen Satz gesagt: «Jeder, den du kennst, kämpft in einer Schlacht, von der du nichts weisst. Sei nett. Immer.» Und so wünsche ich Ihnen heute einen wundervollen Tag mit vielen freundlichen Begegnungen.