Spiralprinzip
Wenn ich die Natur genau anschaue, entdecke ich immer wieder spiralförmige Strukturen. Pflanzen entfalten sich auf diese Weise, so wächst auch das Haus einer Schnecke. Sogar die Planeten bewegen sich auf spiralförmigen Bahnen, wenn wir ihr Kreisen um die Sonne mit der Sonnenbewegung in der Galaxie zusammen betrachten. Diese Formen haben ihre ganz eigene Schönheit und versetzen mich immer wieder in Erstaunen.
Die Spiralförmigkeit können wir als universelles Prinzip bezeichnen, allerdings kommt es auf unsere Blickweise an, ob wir es entdecken. Die Planetenbahnen sind ein gutes Beispiel dafür. Betrachtet man die Sonne als Fixstern, dann scheinen sich die Planeten im Kreis zu drehen, tun offenbar immer wieder dasselbe. Eine «ewige Wiederkehr des Gleichen», wie es der Philosoph Friedrich Nietzsche sagen würde.
So kann uns auch manchmal unser eigenes Leben vorkommen. Immer wieder derselbe Trott, manchmal scheint nichts vorwärts zu gehen, ein Drehen im Kreis. Wir können es auch aus einer anderen Perspektive anschauen. Bei genauem Betrachten bemerken wir, dass keine Situation jemals genauso ist, wie eine andere. Wir kommen vielleicht wieder an einen ähnlichen Punkt. Doch irgendwie sind wir auch ein Stück weiter. Wie bei der Spirale eben.
Die Archimedische Schraube im Raum der Stille der Bahnhofkirche erinnert auch an das Spiralprinzip. Alles in Gottes Universum entwickelt und entfaltet sich, einschliesslich uns selbst. Die Entwicklung und das Lernen brauchen die Wiederholung. Wenn wir wieder einmal dieselbe Situation zu erleben meinen, dann lohnt sich der genaue Blick und die Frage: «Und was ist diesmal anders als letztes Mal?» Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Entdecken!