Stau

Im Jahr 2022 wurden in der Schweiz insgesamt 39 900 Staustunden gezählt. Und das nur auf dem Nationalstrassennetz. In den letzten Jahren sind aus verschiedenen Gründen (z.B. Verkehrsüberlastung) die Staustunden kräftig angestiegen. Verglichen mit dem Jahr 2010 haben sie sich mehr als verdoppelt.

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Am vergangenen Wochenende hat es mich auch wieder erwischt und ich habe gemeinsam mit vielen anderen eine Staustunde hinter mich gebracht. Im Stau ist Geduld gefragt – die ich meist nicht habe. Wenn ich im Stop-and-Go oder gar im völligen Stillstand gefangen bin, dann kann es schon sein, dass ich zunehmend ärgerlich werde. Auch darüber, dass ich keine andere Route gewählt und mich vorher nicht informiert habe, oder dass ich nicht früher losgfahren bin.

Manchmal kommt mir der Stau auf der Autobahn vor wie eine Meatpher fürs echte Leben. Denn Lebenssituationen und das eigene Schicksal können sich so anfühlen, als stünde man im Stau. Als hätte man sich verfahren und wäre hoffnungslos stecken geblieben. Als würde es weder vor- noch zurückgehen. Oft begleitet von Selbstvorwürfen und dem Hadern mit getroffenen Entscheidungen.

Das Schöne an einem Stau auf der Strasse ist der Moment, in dem er sich auflöst und die Autos langsam wieder Fahrt aufnehmen können. Auch das kann aufs Leben übertragen werden. Für viele «Lebensstaus» gibt es Hoffnung, dass es weitergeht. Dass er mit Gottes Hilfe weiterkommt, daran glaubte der Beter aus Psalm 25 und hinterlässt uns diese schönen Worte: Zeige mir, HERR, deine Wege, lehre mich deine Pfade! (Ps 25,4)