Verlorene Tage
«Das war wieder einmal ein verlorener Tag.» So klage ich hin und wieder mein Leid. Verloren sind Tage für mich immer dann, wenn ein Termin den nächsten jagt und keine Zeit zum Durchschnaufen bleibt. Oder wenn ich krank bin und Schmerzen habe. Verlorene Tage sind auch die, an denen ich gefühlt nichts Sinnvolles zustande bringe oder wieder einmal viel zu viel Zeit am Smartphone verschwende.
Jetzt, wo wir so kurz vor dem Jahreswechsel stehen, halten viele Menschen inne und blicken auf die vergangenen Monate zurück. Was war schön? Was weniger? Wann wurde Zeit gut genutzt? Wann wurde sie verplempert? Was möchte ich ins neue Jahr mitnehmen, was lieber zurücklassen?
In den letzten Tagen haben wir Weihnachten gefeiert und damit das grosse Geheimnis, dass Gott Mensch wird. Er schenkt sich uns in seinem Sohn Jesus Christus, der uns das Leben in Fülle verspricht: Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben. (Joh 10,10) Und das sagt Jesus auch – und gerade – in unsere verlorenen Tage hinein. Wir sind zur Fülle bestimmt. Das Leben hält mehr für uns bereit als zu viel Bildschirmzeit und Terminstress.
Mit dieser Gewissheit kann ich mich getrost aufmachen ins neue Jahr.