Vertrauen

«Immer habe ich nach dem Grundsatz gehandelt, lieber Geld verlieren als Vertrauen. Die Unantastbarkeit meiner Versprechungen, der Glaube an den Wert meiner Ware und an mein Wort, stand mir höher als ein vorübergehender Gewinn.»

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Diese Worte stammen vom deutschen Ingenieur, Industriellen, Erfinder und Firmengründer Robert Bosch. Und obwohl sie vor über 80 Jahren formuliert wurden, klingen sie wie ein kritischer Kommentar zu dem, was in den vergangenen Tagen mit der zweitgrössten Schweizer Bank passiert ist. Die Credit Suisse hat durch offenbar gewordenes Missmanagement, Risikogeschäfte und Geldwäsche das Vertrauen ihrer Kunden verloren und das Finanzinstitut in den Ruin getrieben.

Es wäre nun aber falsch, einfach nur das Vertrauen in den Fokus zu nehmen und sich zu fragen, wie man es wieder aufbaut. Dann wäre man bei der Imagepflege und schnell bei der Täuschung. Es geht um den Kern der Sache. Es geht um die Lauterkeit der Ziele und des Handelns. Das Vertrauen folgt der Integrität. Ich sage das nicht im Hinblick auf die Bankenwelt, sondern denke dabei an die Landeskirchen, die sich ebenfalls in einer Krise befinden. Wir brauchen Demut, um uns das einzugestehen. Eines ist klar: Als Kirchen können wir vom Staat keine Rettungsaktion erwarten. Wir müssen selbst Verantwortung übernehmen.

Das Statement von Robert Bosch, übertragen auf die Kirchen, zeigt, wie es gehen kann:
Wir müssen an den Wert unserer «Ware» glauben und mit unserem Wort, mit unserem Handeln und mit unserem Leben für diesen Glauben einstehen.