Vielfalt als Gütesiegel
In den letzten Wochen hat uns die Fussball Euro 2024 täglich begleitet, ob wir wollten oder nicht. Am Sonntag folgt nun der Höhepunkt mit dem Finale zwischen Spanien und England.
Solch ein Turnier ist nationalistisch geprägt: Hymnen werden inbrünstig gesungen, Hände auf das Landeswappen gelegt. Die Spieler werden als Vertreter ihres Heimatlandes inszeniert.
Dabei ist höchst interessant, sich damit auseinanderzusetzen, wer denn diese Vertreter der Nationen Europas sind. Da gibt es einen holländischen Spieler mit dem baskischen Vornamen Xavi und surinamischen Wurzeln. Oder den spanischen Spieler Lamine Yamal, dessen Eltern aus Marokko und Äquatorialguinea stammen. Und Schweizer Cracks heissen Xherdan Shaqiri oder Breel Embolo. Unmissverständlich wird klar: Nationen haben nicht mehr viel mit einer gemeinsamen Geschichte oder geteilter Religion und Kultur zu tun. Unsere Wurzeln sind vielfältig. Es gibt kaum noch Familiengeschichten, die nicht von Einwanderung geprägt sind. Und obwohl Nationalismus an diesem Turnier künstlich zelebriert wird, ist die Zugehörigkeit zu einem Land eigentlich etwas sehr Sachliches geworden. Sie organisiert das Zusammenleben von Menschen und regelt Rechte und Pflichten.
So wird an der Euro deutlich: Auf unserem Kontinent ist die Vielfalt der Normalfall.
Das Neue Testament erzählt, wie die im Judentum verwurzelte Jesusbewegung durch das Wirken des Heiligen Geistes die Grenzen dieses einen Kulturraumes überschritten hat und zu einem wirklich völkerumfassenden Glauben geworden ist.
Vielfalt und Akzeptanz der Verschiedenheit sind im christlichen Verständnis also sozusagen Gütesiegel göttlichen Wirkens.
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