Vom Glück des Spiels
Es ist furchtbar wie viele Kriege unsere Erde überziehen und welches unsagbare Leid sie über die Menschen bringen. So viele werden verwundet, hungern, sterben. Ich denke nur an das Elend der Menschen im Gazastreifen, der Ukraine oder dem Sudan. Und die Leidtragendsten sind immer die Kinder. Das Kinderhilfswerk UNICEF berichtet über den Gazastreifen: «Kinder werden überproportional oft getötet und verletzt und leiden noch stärker an den fehlenden Zugängen zu Gesundheits- und Bildungseinrichtungen sowie dem Mangel an Nahrungsmitteln und Trinkwasser.» Erst kürzlich las ich einen Bericht über das Leben in einem Kriegsgebiet. Dort stand ein Satz, der mir nicht mehr aus dem Kopf geht: «Die Kinder haben aufgehört zu spielen.»
Heute, am Weltpieltag, möchte ich an alle Kinder denken, die aufgrund der Kriege der Erwachsenen traumatisiert und so um ihr Recht aufs Spielen gebracht werden. Es ist bekannt, wie wichtig das Spielen für die seelische und körperliche Entwicklung der Kinder ist und wie sie im Spiel motorische Fähigkeiten, Intelligenz, Einfühlungsvermögen, Empathie und Gemeinschaftsgefühl entfalten können. Friedrich Schiller drückte es so aus: «Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.»
Jedem Kind ist die Lust aufs Spielen im Inneren angelegt. Wenn aber Bomben, Leiden, Verlust von engsten Bezugspersonen, Panik, Hunger, Kälte, Angst und Unsicherheit zum Alltag geworden sind, stirbt diese Freude am Spiel in den Kleinsten. Ihnen wird auf diese Weise eine wichtige Dimension ihres Mensch-seins geraubt. Mögen all die Kinder, die heute, jetzt, in diesem Augenblick unter einem der Kriege leiden, einmal wieder die Möglichkeit haben, unbeschwert miteinander zu spielen und glückliche Momente erfahren zu können.