Von Kopf bis Fuss
Ich habe neue Schuhe und einen neuen Helm! Nicht ganz freiwillig. Der Helm wurde aus dem Velo-Korb stibitzt. Und bei den Schuhen trennte sich der Oberteil von der Sohle, unflickbar, wie mir der Schuhmacher versicherte.
Ich liebe meine Füsse, denn sie tragen mich durch den Tag, durch mein Leben. Ich schütze meinen Kopf, denn «kluge Köpfe schützen sich». Oder anders formuliert, ich liebe mein Leben und trage Sorge dazu.
Da kommt mir Marlene Dietrichs Lied in den Sinn: «Ich bin von Kopf bis Fuss auf Liebe eingestellt, denn das ist meine Welt und sonst gar nichts.»
Auch Paulus verliert einige Worte zum Thema Liebe. Einer der bekanntesten Texte dürfte im Korintherbrief zu finden sein. Unzählige Paare wählen diesen Bibelausschnitt für ihre Trauung aus: «Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte und wenn ich meinen Leib opferte, um mich zu rühmen, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts. … Die Liebe hört niemals auf.» (1 Kor 13,3;8a)
Ob von Paulus oder Marlene Dietrich besungen, die Liebe ist Grundlage des Lebens, die Liebe ist Grundlage des Glaubens.
Wenn ich meine Schuhe trage und den Helm, dann wird mir klar: Ich bin von Kopf bis Fuss auf Liebe eingestellt. Eine Liebe von Schuh bis Helm, eine Liebe, die sorgt und vertraut. Ein christliches Hauptgebot lautet: «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.» Und wenn alle ernst machen, so wie Marlene Dietrich singt: «Ich kann halt lieben nur und sonst gar nichts.», dann ist das unglaublich viel, dann wäre unsere Welt eine andere.