Von Mensch zu Mensch

Es ist leicht Menschen in Schubladen zu stecken: «Da sind wir – da sind die anderen: Die Eliten und die, die gerade so über die Runden kommen. Die, denen wir vertrauen und die, die wir zu meiden suchen. Die Neuen und die, die schon immer hier waren. Die Landeier und die, die noch nie ein Kuh gesehen haben».

Diese Gedanken stammen aus einem Film, mit dem der Dänische Fernsehsender TV 2 vor ein paar Jahren für sich Werbung gemacht hat. Zu Beginn des Filmes, wurden Menschen in homogenen Gruppen angeordnet. Im Verlauf des Filmes wurde spielerisch sichtbar gemacht, dass diese Menschen über die Gruppen hinaus viel gemeinsam haben:

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«Wer war früher der Klassenclown?» aus jeder Gruppe haben sich ein paar Menschen in Bewegung gesetzt und sich in die Raummitte begeben, sich kurz angesehen, gelacht, gestaunt – bevor sie zurück zu ihrer Gruppe gingen. Frage um Frage hat Verbundenheit und Lachen erschaffen.
«Wer hat Stiefkinder?», «Wer glaubt an ein Leben nach dem Tod?», «Wer hat ein Ufo gesehen?», «Wer tanzt gerne?», «Wer wurde gemobbt?», «Wer hat andere schon gemobbt?», «Wer hatte diese Woche schon Sex?»,»Wer hat ein gebrochenes Herz»?», Wer ist glücklich verliebt?», «Wer fühlt sich einsam?», «Wer bewundert den Mut anderer?», «Wer hat den Sinn des Lebens gefunden?», «Wer hat ein Leben gerettet?».

Es gibt mehr, was uns zusammenbringt, als wir erwarten. Was uns verbindet, ist Tragisches und Fröhliches, Komisches und Ungwöhnliches, auf jeden Fall sehr Menschliches. Der TV Sender hatte nicht erwartet, dass sich das Werbeprojekt als gelungenes Sozialprojekt verselbständigen und nachgeahmt werden würde. Ich nehme das als Zeichen, dass wir vom Menschlichen berührt sind, dass wir verbunden sein wollen.

Ein berührendes Remake dieses «Sozialexperimentes» mit Teilnehmenden aus dem Kanton Zürich gibt es hier zu sehen https://www.youtube.com/watch?v=KnMm59aZrrU