Vor-vorweihnachtlich

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In den letzten Tagen habe ich mit auffällig vielen Menschen gesprochen, die bereits Anfang November ihre Wohnung weihnachtlich geschmückt haben. Sterne, Kugeln, Kerzen, Engelfiguren und Tannengrün haben ihren Platz gefunden. Bei manchen steht sogar schon der Weihnachtsbaum in der Stube.

Reichlich früh, mag man meinen, denn bis zum 1. Advent dauert es noch etwas und bis Weihnachten erst recht. Von Supermärkten und anderen Läden sind wir es ja bereits gewohnt, dass frühzeitig der Advent eingeläutet wird. Aber weshalb schwappt dieser «Trend» nun auch in die Privathaushalte?

Eine fundierte Antwort kann ich darauf nicht geben, wohl aber eine Vermutung äussern. In Zeiten wie unseren, in denen wir vor mannigfaltigen Herausforderungen stehen und mit vielen gesellschaftlichen und weltpolitischen Veränderungen klarkommen müssen, wünschen sich manche womöglich schon jetzt dieses schöne, behagliche, vertraute Gefühl und die grosse Vorfreude herbei, welche die Adventszeit auslösen kann.

Wenn man den Advent daüber hinaus so versteht, wie er ehemalige Prior der ökumenischen Kommunität Taizé, dann kann er eigentlich gar nicht zu früh beginnen. Frère Roger sagte einmal: Advent ist zunächst Warten, Erwarten. Das heisst, Tag für Tag in sich das Maranatha, das «Komm, Herr», aufsteigen zu lassen. «Komm für die Menschen! Komm für uns alle! Komm für mich selbst!»

Mit diesen wunderschönen Worten darf ich Ihnen heute einen gesegneten Tag wünschen und vor-vorweihnachtliche Gefühle in dieser herausfordernden Zeit.