Wagnis
Im September werde ich an einem Radmarathon teilnehmen. Ich habe mich angemeldet, obwohl ich eigentlich noch gar nicht genügend trainiert habe und die Strecke für mich sicherlich eine grosse Herausforderung wird. Da habe ich mich wohl leiten lassen von dem Motto: «Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.»
Wagnisse einzugehen, gehören zum Leben dazu. Manchmal braucht es den Mut, etwas zu tun, von dem wir noch nicht wissen, ob wir es tatsächlich bewältigen können oder nicht. Manchmal braucht es den Mut, Gewohntes hinter sich zu lassen, um etwas Neues zu erleben. Manchmal braucht es den Mut, in ein Abenteuer zu hüpfen und darauf zu vertrauen, dass es gut kommt. Denn ohne Wagnisse können wir kaum neue Erfahrungen sammeln. Der Literaturnobelpreisträger André Gide formulierte es so: «Man entdeckt keine neuen Erdteile, ohne den Mut zu haben, alte Küsten aus den Augen zu verlieren.»
Ich finde, dass auch der Glaube eine Art Wagnis ist. Gottes Existenz können wir schliesslich nicht unumstösslich beweisen. Wenn wir uns auf einen Glaubensweg machen, dann müssen wir den Mut haben, den Spuren, die Gott in unserem Leben gelegt hat, zu vertrauen. Wir müssen es wagen, uns auf unsere eigenen (Glaubens-)Erfahrungen zu verlassen und auf die, welche Menschen vor uns gesammelt haben. Das können Menschen sein, die uns nahestehen und von ihrem Glauben erzählen. Und auch biblische Figuren, wie Abraham, der – von Gott gerufen – Beeindruckendes auf sich nahm oder Maria, die radikal vertraute, und zur Mutter Jesu wurde. Sie alle haben`s gewagt.