(Wahl)Heimat

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Heute vor genau 12 Jahren bin ich in die Schweiz eingewandert. Von Anfang an habe ich mich willkommen gefühlt und musste nie ablehnende oder ausländerfeindliche Erfahrungen machen. Deshalb kann ich ganz bewusst sagen: Die Schweiz ist zu meiner zweiten Heimat geworden.

Rund 26 Prozent der Menschen in der Schweiz haben keinen Schweizerpass. Und doch begehen viele von ihnen heute gemeinsam mit Schweizerinnen und Schweizern den Bundesfeiertag. Die Heimat steht für einen Tag besonders im Mittelpunkt: sei es bei einem ökumenischen oder gar interreligiösen Gottesdienst, bei einem traditionellen 1.August-Brunch auf einem Bauernhof, beim Bewundern eines Feuerwerks oder Höhenfeuers oder bei der Bundesfeier auf der historischen Rütliwiese.

Was wir unter dem Begriff «Heimat» verstehen, fällt sehr unterschiedlich aus. Für manche kann es nur der Ort oder das Land sein, in dem ein Mensch geboren und aufgewachsen ist. Andere hingegen betonen, dass in einem Menschen auch weit entfernt vom eigentlichen Geburtsort Heimatgefühle entstehen können. Dabei kommt es aber darauf an, dass sich Menschen (dort wo sie leben) zugehörig, integriert und angenommen fühlen. Schon Cicero wusste: «Ubi bene, ibi patria.» (Wo es mir gut geht, da ist mein Vaterland/meine Heimat.) Und so dürfen wir heute besonders dankbar sein, dass die Schweiz für so viele Menschen Heimat oder Wahlheimat ist. Ein Heimatland, das nicht nur durch seine reizvolle Landschaft und Kultur besticht, sondern auch dadurch, dass es vielen Menschen gut geht, weil sie in Frieden, Freiheit, Demokratie und Wohlstand zusammenleben können.