Was du bist
Wer bin ich eigentlich? Wie möchte ich sein? Die Frage nach dem eigenen Selbst begleitet einen Menschen nicht nur durch die Kindheit und Jugend, sondern auch im Erwachsenenalter. In unserer pluralistischen Gesellschaft mit ihren zahlreichen Möglichkeiten stehen den meisten Menschen viele Wege und Entwicklungsmöglichkeiten offen. Schön und spannend, gleichzeitig aber auch herausfordernd und womöglich mit Enttäuschungen verbunden.
Ein Mann, dessen Gedenktag die Kirche letzte Woche beging, traf einmal eine wunderbare Aussage: «Wünsche nicht, etwas anderes zu sein als was du bist, aber versuche, dies so gut wie möglich zu sein.» Franz von Sales, 1567 geboren, war ein sanftmütiger und herzlicher Seelsorger, der 1602 zum Bischof von Genf geweiht wurde. Seinen Bischofssitz hatte er allerdings im französischen Annecy, da Genf calvinistisch geprägt war. Seine Theologie war getragen von der Vorstellung, die in der Schöpfungsgeschichte vermittelt wird. Alles was lebt, soll Früchte tragen nach seiner Art. (vgl. Gen 1,11) So ist kein Mensch wie der andere. Keiner soll, wenn es nach Franz von Sales geht, versuchen, einem anderen nachzueifern, sondern sich bewusst sein wie wunderbar er auf seine ganz eigene Weise ist und werden kann.
Und so darf ich Ihnen heute ganz bewusst sagen: der, der Sie sind und das, was Sie auszeichnet, ist einmalig, unverwechselbar und unersetzlich.