Weltschmerz
Die News-Ticker steht zurzeit nicht mehr still und die Schreckensmeldungen (über)häufen sich. Man möchte meinen, dass schlimmste Nachrichten über Krieg, Terror und Unmenschlichkeiten inzwischen zur Gewohnheit geworden wären. Sind sie aber nicht. Der grausame Tod und das unfassbare Leiden unzähliger unschuldiger Menschen an so vielen Orten auf der Welt, lässt fassungslos zurück.
In mir hat sich so etwas wie «Weltschmerz» breit gemacht. Es gibt verschiedene Auslegungen, was genau der Begriff bedeutet. Für mich ist es ein Gefühl der Melancholie und der Trauer darüber, dass die Welt so ist, wie sie ist und dass es unsere Menschheitsfamilie nicht hinbekommt, besser miteinander zu leben.
Jesus kannte diesen Weltschmerz wie kein Zweiter. Der Evangelist Lukas überliefert uns, dass Jesus beim Anblick Jerusalems über die Menschen geweint hat, weil sie so sind wie sie sind und nicht erkennen, was Frieden bringt. (vgl. Lk 19.41f) Aber Jesus gibt die Menschen nicht auf, sondern liebt sie weiter. Trotz ihrer Unzulänglichkeiten.
Vielleicht ist das der Schlüssel, mit dem Weltschmerz umzugehen. Nicht sich zurückzuziehen und einzuigeln, sondern weiter zu lieben! Mich selbst mit all meinen Unzulänglichkeiten und die Mitmenschen mit ihren. Das kann womöglich dabei helfen, die Realität als solche zu akzeptieren. Krieg, Terror und Gewalt lassen sich (leider) nicht so einfach von dieser Welt vertreiben. Aber letztlich sind es wir – Sie und ich -, die diese schwierige Realität täglich neu mit unseren Ressourcen, unserem Mitgefühl und unserem guten Willen ein klein wenig zum Guten verändern können.